Vereinsgeschichte


Merktage der Vereinsgeschichte

Am 5. Juni 1898 schlossen sich 37 sangesfreudige Männer zusammen und gründeten den Männergesangverein Liederkranz Neuburgweier. Die Chorleitung übernahm Hauptlehrer Kohl.
Anlässlich der Generalversammlung am 12. Juni 1898 wurde Ludwig Wachter als 1. Vorsitzender gewählt.

1902 konnte der rasch wachsende Verein das Fest seiner ersten Fahnenweihe begehen.

Im Sommer 1912 wurde auf dem Dorfplatz die "Liederkranz-Linde" in feierlicher Weise eingeweiht.
Alljährlich wurde nun zu Ehren dieses lebenden Denkmals an der Linde gesungen.

Der 1. Weltkrieg unterbrach die Entwicklung des Vereins und riss einige schmerzliche Lücken in den Chor.

"Traulich und sauber liegt hinter Mörsch das hübsche Dorf Neuburgweier, kaum zehn Minuten vom Rhein entfernt. Nur ein idyllisches Altwasser und eine dichte Breite grünen Waldes trennen die letzten Häuser von dem stolz dahinziehenden Strom."
So begann ein Artikel im Badischen Tagblatt vom 22. Mai 1928, in dem über das 30-jährige Jubiläum unseres Vereins berichtet wurde.

Diese Idylle wurde jäh unterbrochen durch den Ausbruch des 2. Weltkrieges im Jahre 1939.

Im Januar 1946 wurde die Vereinstätigkeit wieder aufgenommen. Mit einem Kirchenkonzert im März dieses Jahres unter Leitung des Dirigenten Franz Müller gedachte der Verein seiner gefallenen Mitglieder.

Mit einem Konzert feierte am 24.10.1948 der Verein sein 50-jähriges Jubiläum. Unter der Chorleitung von Karl Eschbach kamen Volkslieder und Musikstücke zum Vortrag.

In den Fünfzigerjahren begann die große Zeit der Singspiele und Operetten. Sängerinnen und Sänger aus der Vereinsfamilie entwickelten ihr sängerisches und komödiantisches Talent, der Chor umrahmte die Darbietungen. Einer der Höhepunkte dieser Zeit war die Aufführung der Oper "Der Freischütz".

In den Sechzigerjahren fanden – zunächst im "Karpfensaal", dann in der Festhalle – denkwürdige Fastnachtsveranstaltungen statt, in der Sitzungspräsident und Oberfasenachter Erich Stolz so gekonnt durch das Programm führte, dass die Lachsalven kein Ende nehmen wollten.

Dabei blieb das Singen, das Einstudieren neuer Chorliteratur natürlich im Vordergrund. Anlässlich eines Kritiksingens am 24. März 1969 erhielt der Chor von Prof. Franz R. Miller folgende Fachkritik:
Der Männerchor ist ein gut besetzter, trefflich geleiteter, sehr sympathischer Chorverein, der mit einer runden Leistung zu imponieren wusste. Das Volkslied "Als ich einmal reiste" im Satz von Hermann Schrey ist ein virtuoses, elegantes Stück, das große Fertigkeit in Intonation, rhythmischer Prägnanz und Deklamation verlangt. Dies wurde bei beinahe halsbrecherischem Tempo höchst erstaunlich gemeistert und es ergab sich ein sehr gutes Bild. Der Chor zeigt in jedem Takt, dass die Stimmen gefordert werden, aber vortrefflich geschult sind. Eine im Ganzen hervorragende Leistung."

Im Sommer 1971 übernahm mit Peter Nork ein junger Dirigent die Chorleitung und zeigte beim Konzert zum 75-jährigen Jubiläum am 2. Juni 1973, zu welchen Leistungen der Männerchor durch intensive Schulung herangereift war. Neue Akzente wurden gesetzt. Vom klassischen ersten Teil des Konzertes spannte sich der Bogen zum Musical "My fair Lady".
Das 75-jährige Jubiläum vom 14.–16. Juli 1973, vom 1. Vorsitzenden Erwin Brüstle und seiner Verwaltung bestens vorbereitet, wurde zu einem Höhepunkt in der Vereinsgeschichte.

Aus Anlass des 150. Todestages von Franz Schubert gab der Verein am 25. Mai 1978 ein Konzert mit einer Auswahl von Chören und Liedern aus dem Vokalwerk Schuberts. Dieses Konzert war der Auftakt zum 80-jährigen Stiftungsfest des Vereins.

Im Januar 1985 übernahm der junge Musiklehrer Peter Ripp-Arnitz die Chorleitung. Sein erstes Konzert fand am 5. April 1987 statt und stand unter dem Motto "Mein Mund der singet".

"Sing nicht allein – sing mit uns" lautete die Werbung, der am 14. Februar 1989 (Valentinstag) 23 Frauen zur ersten Chorprobe nachkamen und damit den Grundstein für den gemischten Chor legten. Die eigentliche Gründungsfeier fand am 8. September 1989 statt. Nun war der Liederkranz Neuburgweier ein gemischter Chor und probte in neuer Besetzung für den ersten gemeinsamen großen Auftritt.

Dieser fand am 16. Mai 1993 anlässlich des 95-jährigen Jubiläums statt. Neue Wege der Kooperation wurden beschritten: Das Konzert unter dem Motto "Ganz Paris träumt von der Liebe" fand gemeinsam mit dem Chor des Walahfried-Strabo-Gymnasiums statt.

Das Jahr 1998 stand ganz im Zeichen des 100-jährigen Bestehens unseres Vereins. Viele Aktivitäten standen auf dem Programm, angefangen beim feierlichen Neujahrsempfang, dem Jubiläumskonzert "100 Jahre und kein bisschen leise" am 5. April 1998, der Ehrungsmatinee mit der Verleihung der Zelter-Plakette am 21. Juni bis zum Sängerfest vom 18.-20. Juli als Höhepunkt des Festjahres.
Rund 1000 Chorstimmen brachten an diesem Wochenende die Festhalle zum Klingen. 21 Chöre machten dem Liederkranz ihre Aufwartung und zeigten ihr sängerisches Können.
Als kulinarische Überraschung hatte der Liederkranz zusätzlich zum üblichen Angebot eine "Europäische Schlemmergasse" aufgebaut, wo französische, österreichische, italienische und deutsche Gerichte – von den Frauen des Vereins liebevoll und frische zubereitet - angeboten wurden.
Für die Abendunterhaltung am Montag stand erstmalig in Rheinstetten die Show "Wetten dass?" auf dem Programm.

Unter dem Motto "Oh du stille Zeit" präsentierte sich der Verein erstmals zu einem Adventskonzert, das am 5. Dezember 1999 in der St. Ursula-Kirche stattfand. Der letzte Auftritt im alten Jahrtausend fand an Heiligabend des Jahres 1999 auf dem Friedhof in Neuburgweier statt, wo wir in guter Tradition die Besucher mit Weihnachtsliedern auf die Feiertage einstimmten.

Am 28. Januar 2000 sang der Chor, zusammen mit allen Rheinstettener Chören beim Festakt zur Stadterhebung von Rheinstetten.

Im April des Jahres 2001 starteten wir die Aktion "Sing a song", einen Aufruf, mit dem wir neue Sängerinnen und Sänger werben wollten. Die Resonanz fiel mit 4 Anmeldungen etwas bescheiden aus. Wesentlich erfolgreicher verlief die Aktion am 18. September 2001. "Hits für Kids" - unter diesem Titel veranstaltete der Verein einen Informationsnachmittag für Kinder. 17 Kinder folgten dem Aufruf und besuchten seither fleißig die Proben am Dienstagnachmittag.

Am 28. Apri 2002 bot sich den Chorfreunden und Musikliebhabern die Gelegenheit an einer spektakulären musikalischen Reise durch die Welt teilzunehmen. "Sing'n'Swing" lautete das Motto des Konzertes, bei dem die von Peter Ripp-Arnitz bestens vorbereiteten Sängerinnen und Sänger noch durch zwei weitere Formationen verstärkt wurden. Der Schulchor der Rheinwald-Grundschule und der Liederkranz-Kinderchor "Lollipops" hatten sich der musikalischen Weltreise angeschlossen.

Neue Wege beschritt der Verein auch, indem für die Konzerte jeweils auch ein Projektchor ins Leben gerufen wurde.

Am 14. Dezember 2003 trat der GV Liederkranz erstmals mit seinem neuen Gospel-Projektchor zum Adventskonzert auf. Damit und mit den anderen musikalischen Solisten wurde den Gästen ein ganz besonderes abwechslungsreiches Programm geboten und auch besonders die jungen Besucher waren des Lobes voll.

Am 9. Januar 2005 fand unser Neujahrsempfang und Ehrungsmatinee in der besonders festlich geschmückten Festhalle statt. Unserem Vorsitzenden Friedrich Eich wurde von Herrn OB Dietz die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg für seine 20-jährige ehrenamtliche Tätigkeit als 1. Vorsitzender des GV Liederkranz Neuburgweier überreicht. Der Verein ehrte in dieser Feierstunde auch Herrn Peter Ripp-Arnitz für seine 20-jährige Dirigententätigkeit.

Ein Zeichen bürgerschaftlichen Engagements setzte unser Verein – gemeinsam mit dem Musikverein und dem Spielring – im Rahmen eines Benefizkonzertes zur Finanzierung der Kunstverglasung der Aussegnungshalle auf dem Friedhof in Neuburgweier. Das Konzert fand am 15. Januar 2006 in der St. Ursula-Kirche Neuburgweier statt und brachte den erhofften Erlös, so dass die Verglasung nach Vorlagen von Prof. Emil Wachter möglich wurde.

Am 7. Mai 2006 fand ein denkwürdiges Konzert statt. Es stand unter dem Motto "Kaffee und Tee". Die als Original-Wiener-Kaffeehaus dekorierte Zelthalle war wirklich ein Augenschmaus. Die Besucher kamen aus dem Staunen nicht heraus. Was die Sängerinnen und Sänger mit ihrem Dirigenten dem Publikum darboten, war in ganz Rheinstetten Tagesgespräch. Viel Applaus bekam auch der Projektchor mit seinen heißen Samba- und Cha-Cha-Cha-Rhythmen.

Am 30. Juni und 1. Juli 2007 wurde auf dem Festplatz die 300-jährige Zugehörigkeit Neuburgweiers zu Baden gefeiert. Aus diesem Anlass wurde von Neuburgweierer Vereinen und Bürgern ein historisches Spektakel und ein zweitägiges Fest auf die Beine gestellt. Die humorvolle, freie Inszenierung der Ereignisse von vor 300 Jahren fand ebenso großes Lob wie das weitere Rahmenprogramm. Unser Verein hat mit seinen engagierten Darstellern, der gesanglichen Umrahmung des Festaktes und einem vielfältigen kulinarischen Angebot nicht unwesentlich dazu beigetragen, dass die zahlreichen Besucher begeistert waren.