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Ehrungsmatinée am 22.06.2008 - 110 Jahre Liederkranz Neuburgweier e.V.

Am Sonntag, 22.06.2008 feierte der Liederkranz Neuburgweier seine Sänger und Mitglieder für ihre langjährige Mitgliedschaft. Den Festakt in der wiederum festlich und liebevoll dekorierten Festhalle eröffneten die Sängerinnen und Sänger mit dem Chor „Schmeichelnd, hold und lieblich klingen“ von Beethoven.
Anschließend begrüßte der 1. Vorsitzende Friedrich Eich alle Gäste mit den folgenden Worten: „Das 110-jährige Jubiläum verpflichtet den Verein, die Aktivität sowie die Passivität, die für den Erhalt des Kulturgutes ihren Beitrag geleistet haben, zu ehren. Das heißt Dank sagen den Leuten, die durch ihren Idealismus, ihr kulturelles Engagement, ihre Aufgeschlossenheit und ihre organisatorischen Initiativen und - was ganz besonders wichtig war - durch ihre inhaltlichen Anregungen den Gesangverein Liederkranz bis heute getragen haben.“

Nach der Begrüßung der Ehrengäste sang der Chor „Öffne dein Herz“ von Bogenhardt. In seiner Ansprache ging der 1. Vorsitzende Friedrich Eich auf eine Veröffentlichung des Deutschen Chorverbandes ein, die sich folgenden Themen widmet:

Singen hat Zukunft und Gegenwart

„In immer stärkerem Umfang wird über die Zukunft des Chorsingens nachgedacht, überall bilden sich Arbeitsgruppen, Runde Tische oder wie sie sich auch immer nennen, um darüber zu beraten, wie die Organisationen des Chorsingens und damit auch das Singen im Chor selbst fit gemacht werden können für die Zukunft. Schonungslos wird der jetzige Zustand auf den Prüfstand gestellt, um heraus zu finden, was tragfähig oder geändert werden muss für die Zukunft. Wichtig ist dabei, dass man sich keinerlei Denkverbote auferlegt. Beruhigend ist auch, dass aus vielen Sitzungen gemeldet wird, dass nicht alles falsch gemacht wurde. Ganz im Gegenteil. Mit den Zeiten ändern sich die Rezepte, zumindest im Detail.
Wenn ich bedenke, welchen Aufwand und wie viele Ideen wir bei unserem letzten Konzert „Kaffee & Tee“ eingebracht haben, so kann ich nach dem überwältigenden Erfolg mit ruhigem Gewissen sagen, die Zutaten waren sehr gut, das Rezept hat gestimmt.
Der Liederkranz kann sich glücklich schätzen, auch immer die richtigen Chorleiter in den jeweiligen zeitlichen Stilepochen gehabt zu haben: Karl Eschbach, Peter Nork und unseren jetzigen Chorleiter Peter Ripp-Arnitz, der uns immer wieder mit neuen Ideen, tollen Rhythmen und einfühlsamen Liedern begeistert. Auch das kommende Konzert mit dem Titel „Zauber der Erinnerung“ ist wieder dem Zeitgeist angepasst. Sie alle können in Erinnerungen schwelgen, sich einlassen auf zauberhafte Melodien, auf goldene Evergreens. Schon heute kann ich Ihnen versprechen, für jeden Einzelnen wird etwas dabei sein. Mit der Verpflichtung des Helmholtz-Chores, der den 4. Platz des Chorwettbewerbs 2007 im Deutschen Fernsehen belegt hat, können wir diesem Konzert ein zusätzliches Sahnehäubchen aufsetzen.
Auch „Singen auf Zeit“, also Projektchöre, wird bei den Gesangvereinen immer moderner. Gerade bei unserem jetzigen Projektchor für das kommende Konzert zeigt es sich wieder, dass es immer noch junge Sängerinnen und Sänger gibt, die sich die nötige Zeit nehmen für ein bestimmtes Projekt. Wir können aus den Erfahrungen mit den jeweiligen Projektchören der letzten Konzerte, nur Positives berichten. Hier ist aber auch ein großes Verdienst unseres Chorleiters zu sehen. Seine musikalischen sowie pädagogischen und menschlichen Fähigkeiten habe ich schon öfters erwähnt. Er versteht immer wieder, auch noch nach 2 ½ Stunden die Sängerinnen und Sänger im Projekt- sowie im Traditionschor so zu begeistern, dass Singen einfach Spaß macht.“

Singen ist so gesund wie Meditation oder leichter Sport

„Im Institut für Musikpädagogik der Frankfurter Johann Wolfgang Goethe Universität standen in den Wochen der Veröffentlichung die Telefone nicht still. Eine unscheinbare Meldung, „Singen ist so gesund wie Meditation oder leichter Sport“, im Universitäts-Nachrichtendienst, hatte die Anrufwelle ausgelöst. Ein bislang ungekannter Medienansturm für den Musikpsychologen Dr. Gunther Kreutz. Was Kreutz und seine Kollegen so interessant für die Medien von wissenschaftlichen Publikationen bis zur „Bunten“ hat werden lassen, ist eine Untersuchung an 31 Laienchor-Sängerinnen und Sängern. In allen Studien kamen sie zum gleichen Ergebnis. „Aktives Singen fördert die Produktion des Stoffes Immuglobolin A im Speichel. Das ist der Stoff, der die oberen Atemwege vor Infektionen schützt“. Die Werte stiegen beim Singen signifikant an, beim Zuhören blieben sie laut Untersuchung unverändert. Singen ist gesund - mindestens ähnlich gesund wie Meditation, Laufen, leichter aber regelmäßiger Sport. Dr. Kreutz ist sicher: „Wir stehen erst am Anfang. Aber das Singen hat schon jetzt gewonnen“.

Was man zum Singen wissen sollte

„Lange bevor Kinder Worte verstehen oder gar selbst sprechen können, erkennen sie Melodien und ahmen die Melodie nach, die ihre Eltern vorsingen. Kinderlieder sind, nachgewiesenermaßen, der Einstieg in die Sprachentwicklung. Selbst gemachte Musik aktiviert das Selbstbelohnungssystem im Hirn. Die Ausschüttung glückspendender Hormone ist stärker als bei jeder Sportart. Musik wird auch in der Schmerztherapie eingesetzt. Singen führt zur Stärkung des Immunsystems. Singen ist Gegenwart und wird Zukunft haben, denn Musik gehört zum Menschen. Singen aber, das Musizieren mit der Stimme, ist in der Entwicklung des Menschen die natürliche Eingangspforte zum Musizieren.“

Nach diesen Gedanken zur Bedeutung des Singens folgten die Ehrungen der aktiven Sänger durch den Deutschen Chorverband und den Badischen Sängerbund an. Die Urkunden und Nadeln wurden von Herrn Peter Graf, Gruppenvorsitzender der Sängergruppe Karlsruhe, verliehen. Geehrt wurden für:

Nach diesen Ehrungen durch Herrn Graf durften sich die Gäste an einem von Rosl Becker (Klavier) und Maria Heck (Violine) vorgetragenen „Andante“ von W.A. Mozart“ erfreuen.
Mit den Worten: „Ich glaube es ist eine Selbstverständlichkeit, dass die Sänger, die durch den Deutschen bzw. Badischen Sängerbund geehrt wurden, dies auch durch den Liederkranz erfahren dürfen“, ehrte er zuerst die Sänger für 60- bzw. 50-jähriges aktives Singen und übergab als Präsent jeweils einen Geschenkkorb. Zusätzlich konnte er für 25 Jahre aktives Singen unseren Notenwart Heinz Maurer mit einem Weinpräsent ehren. Es folgten weitere Ehrungen für:

Herr Willi Brunner vom Bruderbund sprach für die Rheinstettener Gesangvereine ein Grußwort. Herr Jürgen Burkart übermittelte die Glückwünsche und Grüße der Weierer Vereine. Auch der Ortsvorsteher Gerhard Bauer gratulierte dem Verein sehr herzlich und erwähnte, die verschiedenen Veranstaltungen der Stadt, bei welchen der Liederkranz sich immer beteiligt.
Eine „Rumänische Volksweise“, gespielt von Rosl Becker und Maria Heck, beendete den offiziellen Teil unserer Ehrungsmatinée.

Beim abschließenden Büffet mit köstlichen Salat-Cocktails, Sekt und Wein verweilten die zahlreichen Gäste noch gerne und führten angeregte Gespräche.